Begegnungsraum und Ladengeschäft bereichern die Coesfelder Innenstadt

Onkel Alex ab 15. Oktober in der Letter Straße 16

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(v.l.n.r.): Martin Althoff, Ludger Wilmer, Susanne Tamm, Sunna Hirscheider (alle Alexianer IBP GmbH), Anne Heltweg (Grundstücksgemeinschaft Heltweg GbR), Nicole Bodem (Citymanagerin), Karl-Heinz Heltweg (Grundstücksgemeinschaft Heltweg GbR) Foto: Stadt Coesfeld

Nach dem Auszug von Ernsting´s Family aus dem Ladenlokal in der Letter Straße 16 stand die Fläche einige Zeit leer. Zwischenzeitlich wurde sie als Pop-Up-Store durch das mittlerweile in der Kleinen Viehstraße ansässige Geschäft „SeelenAllerlei“ genutzt. Zuletzt stellte der Eigentümer der Initiative „Coesfeld for Future“ das Schaufenster als Präsentationsmöglichkeit zur Verfügung. Die Aufgeschlossenheit des Eigentümers für Experimente und Neues hat sich nun gelohnt: Das Ladenlokal ist ab Oktober wieder vermietet. Einziehen wird „Onkel Alex“.

Der Laden „Onkel Alex“ wird von der Alexianer IBP GmbH betrieben. Das Sortiment umfasst Produkte, die in den Werkstätten der Alexianer von Menschen mit Handicaps hergestellt werden. Dies sind u.a. unterschiedliche Geschenkartikel, wie Kerzen, Kunst- und Dekoartikel sowie Marmeladen. Zudem umfasst das Warenangebot ein regional vermarktetes Lebensmittelsortiment mit Honig, Fleisch- und Wurstwaren, Eiern, Wein, Keksen, Nudelprodukten und vielem mehr. Auch Hygieneprodukte aus der Region gehören zum Angebot. Die Sortimentsauswahl orientiert sich an ökologischen Zielen und leistet damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise. Bereits bestehende Kooperationen mit regionalen Herstellern sollen intensiviert und ausgebaut werden.

Durch Kooperationen mit den benachbarten Innenstadt-Akteuren und Geschäftsleuten sollen weitere Aktivitäten entwickelt werden, die die Coesfelder Innenstadt bereichern. Außerdem ist geplant, kleinere Kulturveranstaltungen, wie z. B. Lesungen, im Onkel Alex durchzuführen. So bietet Onkel Alex abwechslungsreiche Angebote für Kund:innen und Kulturinteressierte.

Besonders hervorzuheben ist die soziale Seite des Projektes Onkel Alex. Einziehen wird das zurzeit in der Kuchenstraße beheimatete Projekt der Alexianer IBP GmbH zur Quartiersentwicklung. Susanne Tamm und Sunna Hirscheider haben in einer Sozialraumanalyse für Teile der Coesfelder Innenstadt festgestellt, dass den hier wohnenden Menschen Orte fehlen, an denen man zusammenkommen kann. Als „kleine Begegnungsstätte“ soll sich Onkel Alex deshalb auch zu einem Treffpunkt für die Nachbarschaft entwickeln. Hier wird es möglich sein, sich ohne Konsumzwang in angenehmer Atmosphäre zu treffen und Kontakte zu knüpfen oder einfach nur zu verweilen. Die Alexianer IBP GmbH wird im Onkel Alex zudem regelmäßig mit Beratungsangeboten präsent sein, so zum Beispiel mit dem Projekt „Endlich ein Zuhause“, einem Präventionsprojekt zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit, der Präventionsfachstelle „Wegweiser“ und der Suchtberatung.

Die Stärke des Konzeptes liegt nicht nur in den Angeboten, die im Onkel Alex gebündelt werden, sondern auch darin, dass im Onkel Alex Menschen für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert werden. So führt Onkel Alex Menschen an eine Tätigkeit im Handel heran, welche ohne Unterstützung keine Möglichkeit haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sie werden durch die Alexianer IBP GmbH aktiv begleitet und erhalten die Chance, in die Mitte der Gesellschaft zurückzufinden. Dringend benötigtes Personal für den Einzelhandel wird so im Onkel Alex qualifiziert.

Die Stadt Coesfeld und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen Onkel Alex in der Startphase bis Ende 2023 mit Mitteln aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in NRW. Vermieter und IBP sind sich einig, dass das Projekt danach fortgeführt werden soll. Ein entsprechender Mietvertrag wurde bereits unterzeichnet. „Wir freuen uns, ein innovatives und die Coesfelder Innenstadt bereicherndes Konzept unterstützen zu können. Mit Onkel Alex wird nicht nur die Handelsfunktion der Innenstadt gestärkt, sondern auch ihre kulturelle und ihre soziale Funktion“, sagt Nicole Bodem, Citymanagerin der Stadt Coesfeld. „Die Schaffung eines offenen Begegnungsraumes ist ein Schlüsselprojekt der Entwicklungsstrategie für die Coesfelder Innenstadt. Durch die Fördermittel des Landes und die Unterstützung durch den Eigentümer kann dieses Projekt in bester Innenstadt-Lage umgesetzt werden.“

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