Modernisierung bringt viel Freiraum im Schulzentrum

Drei Stockwerke komplett entkernt

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drei Personen nebeneinander in einem der entkernten Stockwerke
Ganze Arbeit haben die Fachfirmen in diesem Gebäudeteil am Schulzentrum seit dem Sommer geleistet. (vl) die Schulleiterinnen Astrid David (Theodor-Heuss-Realschule) und Angela Bülo (Gymnasium Nepomucenum) mit Bauleiter Jörg Wehrmann im leer geräumten „Rohbau“. Foto: (c) Stadt Coesfeld
Verhängte Schulfassade vom Sportplatz aus, Baucontainer und Material
Weiß verhüllt zeigt sich die Fassade am Schulzentrum von den Sportplätzen aus. Foto: © Stadt Coesfeld

Von außen erinnert das Schulzentrum an der Holtwicker Straße teilweise an eine Kunstinstallation von Christo: Große Planen verdecken die Beton-Fassaden im Gebäudeteil zu den Sportanlagen hin. Hier werden die Außenwände seit einigen Wochen Stück für Stück ausgebessert und komplett saniert. 

Und auch hinter den Planen wird kräftig gearbeitet: Wo im letzten Frühjahr Schülerinnen und Schüler noch eifrig gelernt haben, wo Fach- und Klassenräume Wand an Wand lagen, erstrecken sich jetzt auf allen drei Etagen riesige Freiräume, die mit ihren nackten Betonböden, Wänden und Decken wie Industriehallen wirken. Einzelne Abflussrohre sind noch sichtbar, ansonsten wurde der Bauteil 3, der vom Pädagogischen Zentrum und der zentralen Schulstraße aus über die beiden nördlichen Treppentürme erschlossen wird, seit den Sommerferien komplett entkernt. Wände, Heizungen, Leitungen und Verkleidungen wurden entfernt. Böden, Oberlichter und Decken werden komplett saniert und Ende März sollen die neuen Fenster eingebaut werden, während zeitgleich die Zwischendämmung und die ersten Wände neu gesetzt werden. Auch die Arbeiten für den neuen Aufzugsschacht, der alle Ebenen künftig barrierefrei miteinander verbindet, haben bereits begonnen.

„Die Fachfirmen haben die Räume hier in den letzten Monaten praktisch in den Rohbau zurückversetzt und den Beton und die Träger saniert“, sagt Jörg Wehrmann, der die Modernisierung am Schulzentrum als Bauleiter der Stadt begleitet. „Wichtig war, dass wir das Gebäude beim Umbau gleich auch von Altlasten befreien, also von Baumaterialien, die in den 1970er Jahren üblich waren, inzwischen aber als problematisch gelten, wie etwa Asbest.“ Die Sanierung dieser Altlasten erfordert Fachkenntnis und besondere Sorgfalt, sie ist deshalb nicht im laufenden Betrieb möglich. Aktuell findet die Altlastensanierung im Pädagogischen Zentrum statt, dieser Baustellenabschnitt ist vom Rest der Baustelle durch Luft-Schleusen abgetrennt. Auch im Innenhof wird gearbeitet: Hier entstehen die Fundamente für die neuen Abluftrohre der Lüftungsanlage, die demnächst im ehemaligen Fahrradkeller errichtet wird.  

Der Schulbetrieb an der Theodor-Heuss-Realschule und am Gymnasium Nepomucenum läuft von der Modernisierung weitgehend unbeeindruckt weiter, denn mit dem Schulhaus an der Theo und der neuen Mensa, die von beiden Schulen genutzt wird, sind vorab zwei zusätzliche Gebäude errichtet worden, die der Schulgemeinschaft jetzt zur Verfügung stehen.

Schulleiterin Angela Bülo sagt: „Wir sind dankbar für den gut abgesprochenen, überwiegend geräuschlosen Baustellenbetrieb und freuen uns über die inzwischen für alle zunehmend sicht- und nutzbar werdenden Ergebnisse der sehr intensiven und produktiven Planungsphase.“

Die neuen Fach- und Klassenräume in den Bauteilen 3 und 4 sollen voraussichtlich Ende 2024 oder Anfang des nächsten Jahres genutzt werden können. Dann ziehen Klassen und auch das Lehrerzimmer des Nepomucenums in die fertiggestellten Bauteile 3 und 4, bevor die Modernisierungsmaßnahmen in den Gebäudeteilen 1 und 2, die zum Schulhof zeigen, weitergehen.

Ein besonderer Fokus liegt bei der Modernisierung des Schulzentrums auf dem Denkmalschutz: Das Gebäude, das aus den 1970er Jahren stammt, soll sich auch nach der Sanierung im für die Bauzeit typischen Stil zeigen und wichtige Gestaltungselemente an Fenstern, Fassaden und Außengestaltung weiterhin präsentieren.

Die Kosten für die Arbeiten liegen aktuell im veranschlagten Rahmen gem. dem Ratsbeschluss vom 16.12.2021, bei 64.5 Mio Euro.

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