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Wem gehören diese Wunden? Anna Katharina Emmerick im Spannungsfeld zwischen katholischer Kirche und preußischem Staat
Vortrag am Donnerstag (06.02.) um 18 Uhr in der Stadtbücherei
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Kurz vor Ende der aktuellen Wechselausstellung "Glaubenssache. Anna Katharina Emmerick und ihre Verehrung", die noch bis zum 9. Februar im Stadtmuseum DAS TOR zu sehen ist, lädt das Museumsteam am Donnerstag (06.02.) um 18 Uhr zum Vortrag "Wem gehören diese Wunden?" in die Stadtbücherei ein. Zu Gast sein wird Dr. Astrid Albert von der Bergischen Universität Wuppertal. 2020 wurde sie mit einer Arbeit über Anna Katharina Emmerick und deren Deutung in zeitgenössischen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Debatten promoviert.
„Frau Dr. Albert ist eine absolute Expertin auf dem Gebiet und es ist ein großes Glück, dass wir sie zum Ende unserer Ausstellungsdauer für einen Vortrag in Coesfeld gewinnen konnten, freut sich Museumsleiterin Dr. Kristina Sievers-Fleer.
Beginn des Vortrags ist um 18 Uhr in der Stadtbücherei, Walkenbrückenstraße. Der Eintritt ist frei, um eine kurze Anmeldung wird gebeten, gern per E-Mail unter das.tor@coesfeld.de
An diesem Abend können auch noch einmal Skulpturen von Anna Katharina Emmerick des Künstlers Otmar Hörl erworben werden. Der Kauf ist allerdings nur bargeldlos mit EC-Karte möglich.
Zum Thema:
Als im Winter 1813 bekannt wurde, dass die ehemalige Nonne Anna Katharina Emmerick die fünf Wundmale Christi aufweise, interessierten sich auch zügig die kirchlichen und staatlichen Behörden in Westfalen für die Frau. Ihnen ging es jeweils darum, den Fall zu untersuchen, um die Fragen zu klären: War Anna Katharina Emmerick eine Heilige, auf deren Körper sich die Zeichen Christi präsentierten? War sie eine kranke Frau, deren tiefe Religiosität sich auf ihren Körper einprägte? War sie eine Betrügerin, die sich die Wunden selbst beibrachte, um daraus Kapital zu schlagen? Über diese und andere Fragen stritten sich Kleriker, Mediziner, Staatsbeamte und Romantiker hitzig, und dabei verhandelten sie mehr als nur die Ursprünge der Wunden. Auch zeitgenössische Fragen über Gott, Wissenschaft, Staat und Kirche wurden über die Frau diskutiert. Diesen Diskussionslinien folgt der Vortrag von Dr. Astrid Albert und versucht, Anna Katharina Emmerick als politisches Phänomen ihrer Zeit zu greifen.
Dr. Astrid Albert hat Geschichte und Anglistik an der Bergischen Universität Wuppertal und der University of Stirling in Schottland studiert. Seit 2012 arbeitet sie als Fachmentorin für Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.
Öffnungszeiten im Stadtmuseum DAS TOR am Mühlenplatz:
Mittwoch: 16 bis 19 Uhr (Mittwoch, 05.02. auch wieder mit öffentlicher Führung um 18 Uhr)
Samstag und Sonntag: 14 bis 17 Uhr
Vortrag: Wem gehören diese Wunden? Donnerstag (06.02.), 18 Uhr in der Stadtbücherei Coesfeld, Walkenbrückenstraße 25, Eintritt frei