Einige waren Nachbarn: Ausstellung in der ehemaligen Synagoge ab Donnerstag (28.04.)

Ergänzend dazu drei Stadtführungen und eine fachliche Einführung

Veröffentlicht am

Ausstellung zu Gast im Dt. Hygiene-Museum Dresden
Foto: (c) Anja Schneider

In der ehemaligen Synagoge wird ab Donnerstag (28.04.) eine ganz besondere Ausstellung Station machen. Unter dem Titel „Einige waren Nachbarn. Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ hat das US-amerikanische United States Holocaust Memorial Museum in Washington eine Wanderausstellung zusammengestellt, die seit 2019 auf Europa-Tour ist und nun in Coesfeld Station macht. Bereits vor zwei Jahren war die Ausstellung in der ehemaligen Synagoge aufgebaut: Wegen des ersten coronabedingten Lockdowns konnte sie damals jedoch nicht eröffnet werden. „Nun haben die Coesfelder Bürgerinnen und Bürger aber doch noch die Möglichkeit, die Wanderausstellung von Donnerstag (28.04) an bis zum 28. Mai in der ehemaligen Synagoge an der Weberstraße zu sehen oder an dem Begleitprogramm teilzunehmen“, sagt Dr. Kristina Sievers-Fleer, Leiterin des Stadtmuseums. Denn parallel zur Ausstellung bietet das Team vom Stadtmuseum DAS TOR öffentliche Kombi-Führungen an. An drei Terminen bietet sich so Gelegenheit, zuerst die Ausstellung kennenzulernen und dann in einem anschließenden Stadtrundgang einen konkreten Bezug der gezeigten Themen zur Coesfelder Geschichte herzustellen.

Außerdem findet in Kooperation mit der Stadtbücherei und der Volkshochschule Coesfeld am Donnerstag (05.05.) um 18.30 Uhr in der Stadtbücherei eine Einführung zu der Ausstellung von Thomas Köhler -Pädagogisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter der Villa ten Hompel in Münster – statt. Die Villa ten Hompel ist enger Kooperationspartner des United States Holocaust Memorial und betreut in Nordrhein-Westfalen die Wanderausstellung. Im Anschluss kann die Ausstellung auch besichtigt werden.

Die ehemalige Synagoge ist für die Dauer der Ausstellung donnerstags von 17 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.

Fragen zur Ausstellung oder zu den Rundgängen beantwortet Dr. Kristina Sievers-Fleer, Tel. (02541) 9481-21 und kristina.sievers-fleer@coesfeld.de

Bildunterschrift: Die Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn“ ist unterwegs in Deutschland, aktuell z.B. auch im Dt. Hygiene-Museum Dresden (Foto). Ab Donnerstag (28.04.) wird sie auch in der ehemaligen Coesfelder Synagoge zu sehen sein.

Zum Thema:

Wie war der Holocaust möglich?

Diese Frage steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Einige waren Nachbarn - Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“, die vom United States Holocaust Memorial Museum erarbeitet wurde. Die zentrale Rolle von Hitler und anderen Führern der NSDAP ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Täter von unzähligen anderen für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist weniger bekannt.

Im nationalsozialistischen Deutschland und in dem von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall, in Regierung und Gesellschaft, Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer die Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten. Die Ausstellung zeigt, auf welch unterschiedliche Art die Bevölkerung auf Verfolgung und Deportation von Mitbürger:innen reagierte. Sie verdeutlicht die Vielzahl von Motiven und Spannungen der gewöhnlichen Menschen und deren individuellen Handlungsoptionen.

Was hat die Ausstellung mit Coesfeld zu tun?

Die Stadt Coesfeld zeigt die Ausstellung in der ehemaligen Synagoge, einem Ort, der in der städtischen Gedenk- und Erinnerungskultur eine besondere Rolle einnimmt. Während der Ausstellungsdauer werden in eigens konzipierten Kombi-Rundgängen auch andere Orte innerhalb der Stadt vorgestellt, die in besonderer Weise für die unterschiedlichen Verhaltensweisen zwischen Kooperation und Widerstand von Coesfelder Bürger:innen stehen.

Der Kombi-Rundgang beginnt in der Ausstellung an der ehemaligen Synagoge und führt u.a. auch zu der Stele im Schlosspark. Sie erinnert an die 19 im Dezember 1941 nach Riga deportierten jüdischen Coesfelder:innen.

 

Öffnungszeiten der Ausstellung:

donnerstags    17.00 - 19.00 Uhr

samstags        11.00 - 14.00 Uhr

sowie nach Vereinbarung

Der Eintritt ist frei.

 

Öffentliche Kombi-Führungen:

Freitag, 29. April, 18.00 Uhr

Freitag, 6. Mai, 17.00 Uhr

Samstag, 21. Mai, 14.00 Uhr

Treffpunkt ist die ehemalige Synagoge. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Einführung zur Ausstellung:

Donnerstag, 5. Mai, 18.30 Uhr in der Stadtbücherei

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung unter: vhs@coesfeld.de oder unter Tel. 02541 9480

Zurück