Am 9. November werden 13 weitere Stolpersteine für Coesfeld verlegt

Abendliches Gedenken zur Erinnerung an das Novemberpogrom von 1938

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Frau mit einem geöffneten Karton voller Stolpersteine
Die insgesamt 13 neuen Stolpersteine, die am 9. November in Coesfeld verlegt werden sollen, sind bereits bei Claudia Haßkamp eingetroffen. Sie bereitet die Verlegung mit vor. Foto: © Stolperstein-Initiative Coesfeld

Am Donnerstag (9.11.) werden in Coesfeld im Gedenken an die Mitglieder dreier bekannter jüdischer Familien insgesamt 13 weitere Stolpersteine verlegt. Sie markieren an der Dülmener Straße, an der Kupferstraße und am Marienring drei Orte, an denen die Familien Isaak gnt. Herz, Eichenwald und David ihre letzten frei gewählten Wohnsitze/Adressen hatten, bevor sie von den Nationalsozialisten aus Coesfeld vertrieben oder deportiert wurden. Wenn die letzten sechs Steine mit Unterstützung des Baubetriebshofes ihren Platz gefunden haben, schließt sich ab 16 Uhr eine Gedenkstunde an, zu der Bürgermeisterin Eliza Diekmann gemeinsam mit der Stolperstein-Initiative alle Interessierten in die ehemalige Synagoge an der Weberstraße einlädt: „Hier möchten wir zum Abschluss des Tages  noch einmal zusammenkommen und gemeinsam an das Novemberpogrom von 1938 erinnern, das auch für die Jüdinnen und Juden in Coesfeld zum schrecklichen Erlebnis wurde“, sagt Eliza Diekmann. Sie dankt schon jetzt besonders der Stolperstein-Initiative und allen, die sich an der Vorbereitung der Verlegung und der Gedenkstunde mit Wortbeiträgen und Musik beteiligen werden: „Ich hoffe, dass sich auch aus der Bürgerschaft viele beteiligen und gerade in diesen Wochen damit auch ein deutliches Zeichen setzen gegen Antisemitismus und für den Frieden.“ Musikalisch begleitet wird die Gedenkstunde von Markus Wengrzik, der in seinen zum Teil selbst geschriebenen Stücken die Themen Vielfalt, Toleranz und Demokratie emotional aufgreift.

Im Anschluss lädt die Pax-Christi-Gruppe ein zum Friedensgebet auf dem Jüdischen Friedhof an der Osterwicker Straße.

Zum Thema Stolperstein-Verlegung am Donnerstag (09.11.)

Die 13 Stolpersteine, die am Donnerstag (9.11.) verlegt werden, erinnern an die Familie Isaak gnt. Herz (Dülmener Straße), die Familie Eichenwald (Kupferstraße) und die Familie David aus dem Marienring. Für die Recherchen zu den Familien zeichnet wieder die Stolperstein-Initiative Coesfeld verantwortlich.

Um 10.30 Uhr beginnt die Verlegung von vier Steinen vor dem Haus Dülmener Straße 28 (am Kreisverkehr). Dort lebten Samuel, Karoline, Erich und Rosel Isaak gnt. Herz und betrieben im Familienverband ein gut gehendes Viehhandelsgeschäft.

Ab 14.00 Uhr geht es vor dem Gebäude Kupferstraße 10/Ecke Davidstraße um den Textil- und Möbelhändler Salomon Eichenwald, seine Frau Dora und seinen jüngsten Sohn Kurt, deren Wohn- und Geschäftshaus ab 1939 auch als "Ghettohaus" für die noch in Coesfeld lebenden jüdischen Familien dienen musste.

Und gegen 15.00 Uhr werden sechs Steine vor der ehemaligen Adresse Marienring 16 verlegt (heute zwischen Action-Parkplatz und Haus Nr. 8), die an Karl, Paula, Irma, Else, Max und Paul David erinnern sollen.

Nach zwei Verlegungen, bei denen der Begründer des Stolperstein-Projekts, der Kölner Künstler Gunter Demnig die Steine selbst gesetzt hat, übernimmt dieses Mal der städtische Bauhof die Verlegungen.

Um 16.00 Uhr findet dann in der ehemaligen Synagoge an der Weberstraße ein gemeinsames Gedenken an die Pogromnacht von 1938 statt. Alle Interessierten sind hier, genau wie zu den Stolperstein-Verlegungen und zum anschließenden Gang zum Jüdischen Friedhof, herzlich eingeladen.

Die Biografien der Isaaks, Eichenwalds und Davids finden sich neben 20 weiteren Lebensläufen schon jetzt auf der Homepage der Stolperstein-Initiative unter www.coesfelder-stolpersteine.de.

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