Die Universität Münster im Nationalsozialismus - Zusammenarbeit und Differenzen zwischen der Hochschulleitung und der Gauleitung von Westfalen-Nord

Vortrag der VHS Coesfeld mit Dr. Kristina Sievers am Dienstag (09.04.) um 19 Uhr im WBK

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Das Gebäude der heutigen Westfälischen Wilhelms Universität war im Nationalsozialismus Sitz der Gauleitung Foto: Pixabay.de

Die VHS lädt ein zum Vortrag mit Dr. Kristina Sievers, Leiterin des Coesfelder Stadtmuseums

Dienstag (09.04.) um 19 Uhr im WBK an der Osterwicker Straße, Eintritt frei,

Anmeldung bei der VHS, Tel. (02541) 94810

Eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der deutschen Universitäten in den Jahren 1933 – 1945 setze relativ spät ein. Erst vor etwa 30 Jahren erschienen die ersten umfangreicheren Untersuchungen, die die Verstrickungen der Hochschulen im Nationalsozialismus herausarbeiteten. Die Universität Münster galt wegen ihrer vermeintlich besonders katholischen Prägung zunächst als „Bollwerk“ vor Übergriffen durch die Nationalsozialisten. Dieses Bild begann durch einzelne Untersuchungen zunehmend zu bröckeln. Im Jahr 2007 setzte das Rektorat eine Kommission ein, deren Aufgabe es werden sollte, die Verhältnisse an der Universität Münster genauer zu beleuchten.

Heute ist bekannt, dass der Gauleiter des Gaus Westfalen-Nord Alfred Meyer, der seit 1938 auch Oberpräsident von Westfalen war, auf vielfältige Weise Einfluss auf die Universität Münster zu nehmen versuchte. Einmischungsversuche lassen sich bei allen Rektorenernennungen zwischen 1933 und 1945 nachweisen, bei den Maßnahmen zur personellen „Selbstgleichschaltung“ und „Säuberung des Lehrkörpers“, aber auch bei einzelnen Entscheidungen zu Professorenbesetzung oder auch bei der Frage, ob und wie der Lehrbetrieb an der stark zerstörten Universität Münster während des Krieges fortgeführt werden sollte. Der Vortrag zeigt auf, wie sich diese Einmischungsversuche an der Universität bemerkbar machten und wie vor allem die Spitzen der Hochschulverwaltung ‑ die Rektoren und Kuratoren ‑ mit der Gauleitung interagierten.

 

 

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