Fördergelder fürs Stadtarchiv

Im Stadtarchiv wurde jetzt mit der Restaurierung historischer Pergamente begonnen

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Bei der Reinigung eines Siegels
Foto: Stadt Coesfeld

Die Stadt Coesfeld hat aus Fördermitteln des Bundes (KEK) und aus Mitteln der Landesinitiative Substanzerhaltung LISE einen Zuschuss von 25.000 Euro bekommen. Diese Mittel werden eingesetzt, um im Stadtarchiv 843 Pergamenturkunden zu reinigen und zu restaurieren.

Eine weitere Spende von 5.000 Euro, die das Stadtarchiv von der Sparkassenstiftung erhalten hat, ermöglicht, dass die fachgerecht restaurierten Urkunden digitalisiert werden können, bevor sie auf feste Bögen montiert wieder archiviert werden. Aus Eigenmitteln setzt die Stadt Coesfeld weitere 19.000 Euro ein.

„Wir haben lange auf die Fördergelder gehofft“, sagt Stadtarchivar Norbert Damberg. „Es ist das erste Mal, dass wir auch Bundesmittel dafür bekommen. Die Förderung ermöglicht uns, dass wir noch in diesem Jahr 843 unserer mehr als 2.500 historischen Urkunden aufarbeiten können.“ Die historischen Urkunden, die älteste ist aus dem Jahr 1195, wurden bisher in Papier-Umschlägen aufbewahrt. „Für die Restaurierung herausgesucht haben wir die besonders wichtigen Urkunden, wie die Stadtwerdungsurkunde aus dem Jahr 1197 und Pergamente, die häufig nachgefragt werden.“

„Der im Papier enthaltene Säureanteil der Umschläge setzt den Urkunden zu“, informiert Restauratorin Eva Hergesell. Die 32jährige Coesfelderin nimmt zunächst eine Trockenreinigung vor, dabei kontrolliert und protokolliert sie den Zustand von Pergament und Siegel und beginnt dann mit der Restaurierung. „Kleinere Schäden an den Siegeln, die etwa durch die Nutzung oder falsche Lagerung entstanden sind, bessere ich dann mit Ergänzungswachs aus geschmolzenen Wachsflocken aus“. Wenn die Urkunden restauriert sind, werden sie auf säurefreiem Karton montiert und anschließend digitalisiert, so dass sie künftig konservatorisch einwandfrei verpackt und geschützt im Magazin des Stadtarchivs lagern können.

KEK, LISE und Sparkassenstiftung

Die Stadt Coesfeld hat erstmals Fördermittel von der Koordinierungsstelle für den Erhalt des schriftlichen Kulturgutes an der Staatsbibliothek in Berlin – Preußischer Kulturbesitz (KEK) erhalten. Im städtischen Haushalt war bisher ein jährlicher Betrag von 5.000 Euro veranschlagt für die Massenentsäuerung von Akten, dieser ist jetzt aufgestockt worden, so dass der städtische Anteil am Projekt 19.000 Euro beträgt. Durch die Förderung des KEK in Höhe von 20.000 Euro und weiteren 5.000 Euro, die das Land NRW aus der LISE (Landesinitiative Substanderhalt) beisteuert, konnte Ende August mit der Reinigung und Restaurierung historischer Pergamente begonnen werden. Für die Vergabe der LISE-Mittel hatte sich das Dezernat 48 der Bezirksregierung eingesetzt. Einen zusätzlichen Beitrag leistet die Sparkassenstiftung für den Kreis Coesfeld: Sie stellt dem Stadtarchiv 5.000 Euro zur Verfügung. Damit werden die restaurierten Pergamente digitalisiert. Sie werden so allen Interessierten digital und online zugänglich.

Zur Person

Die Coesfelderin Eva Hergesell ist studierte Papierrestauratorin für Schriftgut, Buch und Grafik. Sie hat in Hildesheim ihren Master in Konservierungs- und Restaurierungswissenschaften absolviert und bisher u.a. auch in Bonn gearbeitet, im Haus der Geschichte. Bis zum Jahresende wird sie das Projekt im Coesfelder Stadtarchiv abschließen.

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