Holocaust-Gedenken am Dienstag (30.01.) um 9 Uhr im Rathaus

Zum ersten Mal findet das Holocaustgedenken im Coesfelder Rathaus und nicht, wie sonst üblich, auf dem Jüdischen Friedhof an der Osterwicker Straße statt. Der Tag, an dem international aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, soll in diesem Jahr in die Gegenwart transportiert werden und findet am Dienstag (30.01.) um 9 Uhr im Ratssaal der Stadt statt. Das Rathaus, wo Einwohnerinnen und Einwohner sich melden, wo das Standesamt ansässig ist, wo Entscheidungen getroffen werden, Diskurse stattfinden, ein Ort, der den Bürgerinnen und Bürgern gewidmet ist, soll den Rahmen schaffen für ein Thema, das heute aktueller denn je ist.

„Antisemitismus und Ausgrenzung begannen schon einmal ganz leise, fast unauffällig, strategisch geplant, taktisch ausgeklügelt und kamen dann mit einer Wucht auf uns zu, die selbst die Masse nicht mehr stoppen konnte – im Gegenteil. Und heute stehen wir wieder zusammen, sind entsetzt, was in Potsdam, was in Deutschland (und auch Coesfeld?) heimlich still und leise passiert. Hilflos sind wir aber nicht. Jetzt ist die stille Masse gefragt. In ganz Deutschland und auch hier bei uns in Coesfeld. Mit dem diesjährigen Holocaustgedenktag möchten wir einmal mehr zusammenstehen, aufzeigen, was auch hier vor Ort passiert ist, einordnen, wie es dazu kommen konnte und sensibilisieren. Damit „nie wieder“ Wirklichkeit wird“, sagt Bürgermeisterin Eliza Diekmann.

Am Samstag (27.01.), dem Internationalen Holocaustgedenktag, wird es außerdem um 10 Uhr für Interessierte eine kleine Friedhofsführung am Jüdischen Friedhof geben.

• Samstag (27.01.), 10 Uhr Führung über den Jüdischen Friedhof, Osterwicker Straße
• Dienstag (30.01.), 9 Uhr, Holocaust-Gedenken im Rathaus 

Zum Thema: 1. Erinnerungsprojekt der Coesfelder Schulen

Mit dem Projekt, bei dem der Heimatverein, das Stadtmuseum und das Stadtarchiv, die Stolpersteininitiative und die Musikschule unter Federführung von Tanja Unewisse und unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin Eliza Diekmann beteiligt sind, haben sich sechs Kleingruppen der Theodor-Heuss-Realschule sowie des Heriburg-Gymnasiums intensiv beschäftigt. Die Arbeitsergebnisse reichen von einer historisch gestalteten Zeitungsseite aus Sicht der Opfer und Bürger und Bürgerinnen, über einem musikalischen Beitrag bis hin zu einigen künstlerischen Umsetzungen. Was die Schülerinnen und Schüler im Erinnerungsprojekt gemeinsam erarbeitet haben, wird im Rahmen des Gedenktages am Dienstag (30.01.) vorgestellt.