In Schutt und Asche

Interaktive Gedenk-Installation der Liebfrauenschule in der Ehemaligen Synagoge

Veröffentlicht am

Vor dem früheren Thora-Schrein platzierte gefüllte Jutesäcke und Pflanzenmaterial
Bildunterschrift: Schüler:innen von der Liebfrauenschule haben diese Gedenk-Installation entwickelt, die nun in der ehemaligen Synagoge ausgestellt ist. Foto: Stadt Coesfeld

In der ehemaligen Synagoge an der Weberstraße ist jetzt eine Kunstinstallation zu sehen, die von Schüler:innen der Liebfrauenschule erstellt worden ist. „Schutt und Asche“ wurde im Rahmen des Fachs Erinnerungskultur mit Schulseelsorgerin Klaudia Dederichs entwickelt und organisatorisch durch Schulsozialarbeiterin Anja Möllers unterstützt.

In einem weiteren Workshop mit dem Titel „Malen gegen das Vergessen“, geleitet von Klaudia Dederichs und der jüdischen Künstlerin Era Freizon, entwarfen weitere Schüler:innen der Liebfrauenschule unterschiedliche großformatige Zeichnungen. Diese thematisch passenden Zeichnungen werden zusätzlich zur Installation digital über die interaktive Medienwand der ehemaligen Synagoge präsentiert.

Beide Projekte sollen an die in Coesfeld und Billerbeck ermordeten Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit, bzw. der Shoa erinnern.

Die Gedenk-Installation „Schutt und Asche“  ist ab sofort und bis einschließlich Samstag (25.02.) immer samstags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung in der ehemaligen Synagoge zu sehen. Der Eintritt ist frei.

 

Zum Thema „Schutt und Asche“

Die Installation besteht aus mit Gebrauchsspuren und Schriftzeichen versehenen Jutesäcken, die mit Stroh, Schutt und Asche gefüllt sind. Davor liegt halb entrollt eine Schriftrolle mit dem Text „Ascheblumen“ von Paul Celan.

Der Inhalt der Jutesäcke soll symbolhaft für die organisierte Zerstörung der Synagogen, Wohnhäuser und Geschäfte jüdischer Menschen in der Pogromnacht am 9. November 1938 stehen. Für die an diesem Tag verhafteten, misshandelt und getöteten Menschen stehen zwischen den Säcken liegende Schiefertafeln und in Asche getauchte, verwelkte Sonnenblumen. Die Künstler:innen interpretieren die Sonnenblumen gleichzeitig als Symbol der Hoffnung, da aus den Saatkörnern der toten Blumen neues Leben wächst.

Mit der Installation verbunden stellen die Schüler:innen die Frage, welche Botschaft Besucher:innen heute ihren Mitmenschen mitgeben möchten, damit sich das Unheil der Vergangenheit nicht wiederholt. Ein Sack der Installation wurde dafür bewusst leer gelassen und funktioniert wie ein Briefkasten für die Antworten der Besucher:innen.

Zurück