Kuhkopf, Coesfelder Kreuz oder Walkenbrückentor auf blankem Metall

Prägeautomat mit Coesfeld-Motiven auf dem Marktplatz installiert

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Oliver Fleißig und Nicole Bodem neben dem Automaten
Stellen gemeinsam den neuen Automaten vor, mit dem Coesfelder Souvenir-Medaillen geprägt werden können: Initiator Oliver Fleißig und Citymanagerin Nicole Bodem. Foto: Stadt Coesfeld

Erst einmal kräftig kurbeln, dann purzelt die kleine Kupfermedaille schon aus dem Fach des Automaten, der jetzt neben dem Eingang der Eisdiele San Remo seinen Platz gefunden hat. Leicht und glänzend liegt sie in der Hand, auf der Vorderseite prangt der Coesfelder Kuhkopf – und seine bisherige Funktion ist dem früheren 5-Cent-Stück kaum noch anzusehen.

Präsentiert wird das kleine Münz-Souvenir von Oliver Fleißig und Citymanagerin Nicole Bodem. Sie stehen neben dem Medaillenprägeautomaten am Coesfelder Marktplatz, wo sich die neuen Coesfeld-Sammlerstücke mit wenigen Handgriffen selber herstellen lassen.

Die Idee, einen solchen Medaillenpräger auch in Coesfeld aufzustellen, hatte der Coesfelder Oliver Fleißig. Er kennt solche Automaten von vielen anderen touristischen Zielen und sammelt selbst die Medaillen mit den typischen Motiven der Urlaubsorte. Oliver Fleißig hat sich auch für Coesfeld einen solchen Automaten gewünscht, die Initiative ergriffen und das Projekt auf den Weg gebracht und finanziert.

Nach Einwurf zweier Münzen (einem 1-Euro-Stück und einer 5-Cent-Münze) kann eines von drei typisch Coesfelder Motiven ausgesucht werden: das Walkenbrückentor, das Coesfelder Kreuz und das Wappentier, der Coesfelder Kuh- oder Ochsenkopf.

In die Planung involviert war das Citymanagement; Nicole Bodem hat die Abstimmung im Hinblick auf Standort und Gestaltung des Automaten übernommen. Auch Stadtarchivar Norbert Damberg sowie das Stadtmarketing waren in die Auswahl der Motive einbezogen worden: „Der Automat stellt einen besonderen Anziehungspunkt auf dem Marktplatz für Coesfelderinnen und Coesfelder sowie für unsere Gäste dar“, freut sich Citymanagerin Nicole Bodem über das neue Angebot.

Zum Thema: Die drei Coesfelder Medaillenmotive

Das Recht, eigene Münzen zu prägen, hatte die Stadt Coesfeld schon seit dem Mittelalter. Eine der ältesten erhaltenen Kupfermünzen aus dieser Zeit findet sich im Stadtarchiv.

Die neuen Souvenir-Medaillen zeigen drei bekannte Coesfelder Motive:

Das Walkenbrückentor, das Coesfelder Kreuz und die Kuh, Coesfelds Wappentier.

Stadtarchivar Norbert Damberg erläutert:

„Der Kuhkopf bildet seit dem 13. Jh. auf städtischen Siegeln das Zeichen für Coesfeld und wurde so auf allen zwischen 1578 und 1763 geprägten Münzen das Symbol für die Stadt an der Berkel.“

Im Stadtmuseum kann man auch die ältesten erhaltenen Prägestempel besichtigen: Die Vorderseite zeigt das Coesfelder Wappentier, den mit einer Krone versehenen Kuhkopf mit der Umschrift „STADT COSVELT“, die die Münze nach Coesfeld orientiert. Auf der Rückseite wurde dann der Zahlenwert in römischen Ziffern angegeben: I, II. III, VI, XII. Eine mit diesen Prägestempeln erzeugte Münze war, anders als die Sammler-Medaillen, die der Prägeautomat herstellt, offizielles Zahlungsmittel.

„Ein weiteres überliefertes Motiv ist das Coesfelder Kreuz. Pilger werden es in der Stadt während der großen Jubiläumsprozessionen 1756, 1806, 1900 und auch 1950 als Erinnerungsstücke in Medaillenform oder als Anstecknadel oder Kettenanhänger gekauft haben.

Und letztlich das Walkenbrückentor: Spätestens, nachdem die Stadtbefestigungen Anfang des 19. Jh. abgerissen worden waren und das Walkenbrückentor als einziges Symbol der ehemaligen Selbständigkeit und Wehrhaftigkeit übrigblieb, gehört es zu dem Identifikationssymbol für die Coesfelderinnen und Coesfelder.“

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