Mit gelosten Bürgerräten Politik gestalten

Vortrag zum aktuellen LOSLAND-Projekt bei der VHS am Dienstag (23.08.)

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Portrait vom Referenten Achim Wölfel
Foto: (c) privat

Beteiligungsverfahren, bei denen die Mitwirkenden per Los bestimmt werden, sind in aller Munde. Ihr Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahren: Die Teilnehmenden bilden durch die Zufallsauswahl einen Querschnitt der Bevölkerung ab. So kommen auch jene Stimmen in der politischen Debatte zu Wort, die sonst gerne überhört werden, etwa die von Alleinerziehenden, Menschen ohne Hochschulabschluss oder mit Migrationshintergrund. Bundesweit haben bereits drei geloste Bürgerräte stattgefunden. Diese tagen zeitlich begrenzt und erarbeiten Empfehlungen zu einem bestimmten Thema. Die Empfehlungen überreichen sie dann der Politik. Auch in NRW stehen immer mehr Kommunen in den Startlöchern, um das Losverfahren zu erproben - darunter mit dem Projekt „Losland“ auch Coesfeld.

Für alle, die mehr dazu erfahren möchten, veranstaltet die Volkshochschule am Dienstag (23.08.) einen kostenlosen Vortrag im WBK mit NRW-Geschäftsführer „Mehr Demokratie“, Achim Wölfel. Darin werden das Format des gelosten Bürgerrats, Stärken und Schwächen sowie die aktuelle Praxis dazu vorgestellt.

Der Referent Achim Wölfel studierte Politikwissenschaft in Frankfurt am Main, Köln und Padua. Danach war er für die Friedrich-Ebert-Stiftung tätig. Seit 2019 arbeitet Wölfel für den bundesweit tätigen Demokratieverein "Mehr Demokratie e.V.". Er leitet den nordrhein-westfälischen Landesverband des Vereins. 

Der Vortrag findet statt am Dienstag (23.8.) von 18 bis 19.30 Uhr im WBK Forum, gr. Saal. Die Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Informationen finden sich auf der Website der VHS: www.vhs.coesfeld.de. Anmeldungen online oder telefonisch unter Tel. 02541 9481-0. E-Mail: vhs@coesfeld.de.

Zum Thema:

Zukunft vor Ort gestalten: LOSLAND

LOSLAND begleitet zehn Kommunen in ganz Deutschland dabei, vor Ort enkeltaugliche Zukunft zu gestalten. Dafür entwickelt LOSLAND mit den Kommunen passgenaue Beteiligungsprozesse, inspiriert von Bürgerräten, dem Losverfahren und anderen Formen der Bürgerbeteiligung. Die Prozesse in den LOSLAND Kommunen ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern, ihre Perspektiven, ihre Ideen und ihr Wissen über ihren Ort einzubringen. Die in den LOSLAND Kommunen gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse fügen sich zu einem politischen Mosaik: einer Landkarte der demokratischen Selbstwirksamkeit. Auf diese Weise soll LOSLAND weit über die beteiligten Kommunen hinaus inspirieren und ermutigen.

LOSLAND ist ein Projekt des Vereins Mehr Demokratie, IASS Potsdam und wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Coesfeld und LOSLAND

Nach Vorgesprächen mit Bürgermeisterin Eliza Diekmann wurde LOSLAND im November 2021 im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Coesfeld vorgestellt. Es folgte eine angeregte Diskussion über Bürgerräte und die Entwicklung der Demokratie. Im Dezember entschied sich eine Mehrheit des Stadtrats für eine Teilnahme am Projekt. Der Zukunftsrat soll sich mit einem von Verwaltung und Politik erarbeiteten Leitbild für die Stadt Coesfeld befassen und es mit den Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger anreichern. Im Juli haben insgesamt 200 Coesfelder:innen, die nach dem Zufallsprinzip ausgelost worden sind, die Einladung bekommen, sich beim Zukunftsrat einzubringen.

Termine

Zukunftsrat

3. und 4. September 2022: Moderierte Veranstaltung mit gelosten Bürgerinnen und Bürgern zu der Frage: Was bedeutet ein glückliches Zusammenleben in Coesfeld – und was brauchen wir dafür?

Zukunftsforum

11. September 2022: Öffentliche Veranstaltung in lockerer Atmosphäre zur Präsentation der Ergebnisse aus dem Zukunftsrat. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Coesfeld sind eingeladen teilzunehmen.

 

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