NaturBERKEL: Mitte Februar beginnen Arbeiten an den Fürstenwiesen

Berkel wird ab Herbst renaturiert

Veröffentlicht am

Blick auf den Berkeldamm
Foto: (c) Abwasserwerk Coesfeld

An den Fürstenwiesen im Coesfelder Norden beginnen in den kommenden Wochen die ersten Arbeiten im Rahmen des Großprojektes „Renaturierung der Berkel“. Dazu werden im Auftrag des Abwasserwerkes rund 25 Bäume auf dem Berkeldamm gefällt. Rolf Hackling, Leiter des Abwasserwerkes, teilt mit: „Die Rodungen sind notwendig für die Hauptarbeiten in den Fürstenwiesen.“ Außerdem sind diese Bäume aufgrund ihres Gewichts mittlerweile ein Problem für den Hochwasserschutz: „Da lassen uns die gesetzlichen Vorgaben gar keinen Spielraum. Wir haben uns aber mit den Anliegern und den Aufsichtsbehörden verständigen können, dass niedrigere Gehölze erhalten werden,“ erklärt Rolf Hackling. „Ende Februar werden die Holzarbeiten abgeschlossen sein. Wir nutzen die Winterruhezeit ganz bewusst, damit Beeinträchtigungen für Fauna und Flora minimal bleiben.“

Die Holzarbeiten sind, nachdem andere Vorbereitungen bereits im vergangenen November begonnen hatten, notwendig für die Hauptarbeiten in den Fürstenwiesen, die im Herbst dieses Jahres beginnen werden.

Das Projekt NaturBERKEL

Rolf Hackling erklärt, worum es bei der Renaturierung der Berkel insgesamt geht: „Wir wollen die Berkel wieder in einen natürlicheren Zustand versetzen, die Wasser- und die Gewässerqualität aufwerten und wir richten unser Augenmerk dabei auch auf den Hochwasserschutz.“ Dazu, macht er klar, ist die Stadt verpflichtet durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die den Gewässerschutz auch über Grenzen hinaus harmonisieren und verbessern will und deren Ziel es ist, dass Flüsse wieder durchgängig zum Lebensraum von Tieren und Pflanzen werden.

Diese Richtlinie hat auch die Stadt Coesfeld umzusetzen und deshalb unter dem Titel „NaturBERKEL“ bereits im Jahr 2013 zwei Bauabschnitte zu Renaturierung des Flusses beschlossen.

Im ersten Abschnitt, der die Fegetasche und die Umflut betraf und bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt worden ist, standen ökologische Gesichtspunkte im Vordergrund, zudem wurde das Stadtbild deutlich aufgewertet. Naturschutz- und Interessengruppen wurden dabei von Anfang an einbezogen.

Auch bei dem Genehmigungsverfahren, das Grundlage ist für die jetzt anlaufenden Arbeiten, gab es eine intensive Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen, Behörden und Verbände. Für den zweiten Abschnitt, die Berkel oberhalb des Stadtparks, hatte das Ingenieurbüro Koenzen aus Hilden vorab die ökologischen Auswirkungen bewertet und bereits im Oktober Fledermauskästen und Fledermaushöhlen an verschiedenen Standorten angebracht: Im Stadtpark südwestlich der Fegetasche, im Bereich der Straße „Zur Schanze“ und im Gehölzbestand an der Ecke Billerbecker Straße/Blomenesch.  Damit ist sichergestellt, dass diese Tiere außerhalb des Planungsraumes einen adäquaten Ersatzraum finden.

Rolf Hackling: „Auch im zweiten Bauabschnitt zur NaturBERKEL, bei den jetzt anstehenden Maßnahmen an den Fürstenwiesen, gilt es, die verschiedenen Belange abzuwägen zu berücksichtigen.“

Die Arbeiten zur Renaturierung werden voraussichtlich bis 2023  andauern. Für das Projekt sind insgesamt Baukosten von etwa 7 Mio Euro veranschlagt, das Land NRW fördert das Projekt NaturBERKEL mit insgesamt etwa 5,6 Mio Euro.

Alle Informationen zur Renaturierung hat das Abwasserwerk auch auf seiner neu gestalteten Website: www.abwasserwerk-coesfeld.de

Zurück