„Nein“ zu Gewalt an Frauen und Mädchen

Am 25. November ist der internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen

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Anne Hemker, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Coesfeld zeigt wie es geht: Das Handzeichen, mit dem Opfer von (sexualisierter) Gewalt auf sich aufmerksam machen können. Bilder: Stadt Coesfeld

Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein wichtiges und aktuelles Thema. Am kommenden Samstag (25.11.) ist wieder der sogenannte „Orange Day“, der internationale Tag zur Beendigung der Gewalt an Frauen.

Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat hat den Lagebericht zur Häuslichen Gewalt für das Jahr 2022 veröffentlicht und wieder sind die Zahlen gestiegen.

Gegenüber 2021 ist die Anzahl partnerschaftlicher Gewaltdelikte im Berichtsjahr 2022 um 9,1% gestiegen. Von den Opfern sind 80% Personen weiblichen Geschlechts. Das Dunkelfeld ist vermutlich noch deutlich größer.

Für Betroffene gilt aber: Es sollte sich niemand schämen müssen Opfer von Gewalt geworden zu sein. Wichtig ist, sich Hilfe zu holen. Eine Möglichkeit ist hier das Hilfetelefon.

Das Hilfetelefon ist unter der neuen Telefonnummer 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de zu erreichen. Hier können sowohl Opfer als auch unterstützende Personen Hilfe und Beratung bekommen.

Um Hilfe bekommen zu können, muss die betroffene Person auf sich aufmerksam machen. Seit einigen Jahren ist ein Handzeichen dabei sich zu etablieren, wodurch Opfer auf ihre Notsituation aufmerksam machen können. Und so geht es:

Hand sichtbar öffnen, den Daumen in die Handinnenfläche klappen und anschließend mit den anderen Fingern umschließen.

Durch dieses Zeichen hat ein Mädchen in Ludwigshafen im letzten Jahr auf ihre Notlage aufmerksam gemacht und Passanten verständigten die Polizei. Das Mädchen soll auf einem Spielplatz von einem 19-Jährigen zu sexuellen Handlungen gezwungen worden sein.

Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Menschen dieses Zeichen kennen und somit Hilfe leisten können. Das Zeichen wurde von einer kanadischen Frauenrechtsbewegung ins Leben gerufen und verbreitet sich seitdem über die sozialen Medien.

Mittlerweile etablieren sich aber auch weitere Möglichkeiten sich unbemerkt Hilfe zu holen:

„Ist Luisa hier?“ dieses Codewort startet vor 6 Jahren in Münster und inzwischen beteiligen sich hier über 40 Orte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Luisa ist ein Hilfsangebot für Frauen in der Partyszene, die aus einer unangenehmen Situation heraus möchten. Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Frauen ans Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Eine Liste welche Bars etc. mitmachen findet man unter www.luisa-ist-hier.de.

 

Auch hier in Coesfeld können Betroffene sich immer an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Coesfeld, Anne Hemker, wenden. Sie vermittelt dann entsprechend weiter, sodass den Frauen und Mädchen geholfen werden kann. „Es ist unglaublich wichtig, dass wir mit offenen Augen durch unseren Alltag gehen und auf Signale und Hinweise von Betroffenen eingehen. Wir alle können etwas tun und füreinander da sein“, sagt Anne Hemker. „Egal in welcher Form, ob durch das Anbieten von Hilfe oder das Alarmieren der Polizei, wir können immer etwas tun.“

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