Nie wieder ist jetzt -

Gedenken an das Novemberpogrom schließt sich an Stolperstein-Verlegungen an

Veröffentlicht am

Eliza Diekmann spricht vor Publikum in der ehemaligen Synagoge
In der ehemaligen Synagoge gedachten viele Menschen gestern der Pogromnacht von 1938. Foto: © Stadt Coesfeld

In der ehemaligen Synagoge gedachten gestern Abend etwa 60 Menschen dem Novemberpogrom vor 85 Jahren, bei dem auch in Coesfeld am 9. November 19838 Häuser und Wohnungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger verwüstet worden waren.

Gemeinsam mit Mitgliedern der Coesfelder Stolperstein-Initiative erinnerte Bürgermeisterin Eliza Diekmann an die Gräueltaten der Shoah. Im Hinblick auf den Terror der Hamas, den aktuellen Krieg in Gaza und den auch in Deutschland spürbaren Antisemitismus sagte sie: „Es genügt nicht, dass wir in Coesfeld warten, bis Antisemitismus sichtbar wird um dann entschieden die Stimme zu heben. Wir müssen die vielen versteckten Zeichen erkennen, wir müssen sie benennen, Menschen darauf hinweisen. Es genügt nicht abzuwarten. Nie wieder ist jetzt, auch hier in Coesfeld.“

Die Gedenkstunde knüpfte an die Stolperstein-Verlegungen an, die gestern über den Tag verteilt eindrucksvoll an das Schicksal von dreizehn Coesfelder Jüdinnen und Juden erinnert hatten. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler und weitere Aktive hatten mit ihren Texten, Vorträgen, mit Blumen und Liedern die Verlegung der Stolpersteine begleitet.

Beim Gedenken in der ehemaligen Synagoge erläuterte Wolfgang Jung von der Stolperstein-Initiative wie und in welchen Quellen neue Erkenntnisse aus den umfangreichen Archivrecherchen zu den Personen gewonnen werden konnten. Claudia Haßkamp ebenfalls von der Stolperstein-Initiative stellte noch einmal die Biographien von Samuel, Karoline, Erich und Rosel Isaak gnt. Herz in den Mittelpunkt. Markus Wengrzik begleitete die Wortbeiträge mit einfühlsamer Musik, bevor der Tag mit dem Gang zum Jüdischen Friedhof endete. Hierhin hatte die Pax Christi-Gruppe zum gemeinsamen Friedensgebet geladen.

 

Zurück