"Sie ist räumlich, multifunktional und auch in ihrer technischen Ausstattung in allen Belangen modern und zukunftsweisend"

Rechtzeitig zum Start ins neue Schuljahr wurde das Gebäude der ehemaligen Jakobischule heute (Montag, 10.08.20) an die Schulgemeinde der Martin-Luther-Grundschule übergeben.

Bürgermeister Heinz Öhmann sagte anlässlich der Feierstunde:

„Räumlich, multifunktional und auch in ihrer technischen Ausstattung ist diese Schule heute in allen Belangen modern und zukunftsweisend. Außerdem gibt der unter Denkmalschutz stehende 90jährige Gebäudeteil der Martin-Luther-Schule eine einzigartige Atmosphäre. Und das verdanken wir allen, die sich in den letzten Jahren aktiv für dieses Projekt eingesetzt haben.“

Insgesamt 6,9 Mio Euro sind in den vergangenen vier Jahren in die Sanierung des denkmalgeschützten Schulhauses und in den neuen Baukörper geflossen. Vorangegangen waren der zweijährigen Bauzeit ein Planungswettbewerb und eine intensive Planungsphase, auch in enger Abstimmung mit der Schulgemeinschaft und der benachbarten Coesfelder Tafel.

Und so bezieht die Martin-Luther-Schule nun ein energetisch saniertes, barrierefreies und digital vernetztes Schulgebäude mit modernen Möglichkeiten für differenzierten Unterricht und einer guten Ganztags- und Übermittagsbetreuung.

Der Schulhof, die Zugangswege und die Außenanlagen wurden neugestaltet, wobei der alte Baumbestand erhalten werden konnte.

Neben der verbesserten Raumausstattung mit zeitgemäßer Beleuchtung, Beschattung und Raumlufttechnik wurde auch in die technische Ausstattung der 2-zügigen Grundschule investiert. Für den Breitbandanschluss und für die Digitalausstattung erhielt die Stadt als Schulträger eine Landesförderung von insgesamt 72.000 Euro.

Zur Schulübergabe gekommen war deshalb neben anderen offiziellen Gästen auch Gabriela Pantring, NRW.BANK-Vorstandsmitglied: „Das Förderprogramm NRW.BANK.Gute Schule 2020 ist eines unserer wichtigsten Programme“, erklärte sie vor Ort. „Damit verschaffen wir Schülerinnen und Schülern in NRW bessere Lernbedingungen und investieren gleichzeitig in die Zukunft unseres Bundeslandes.“

Zum Thema: Schule an der Franz-Darpe-Straße

Die Stadt Coesfeld hatte das Schulhaus 1930 an der Franz-Darpe-Straße errichtet, als ersten städtischen Schulneubau außerhalb des historischen Altstadtkerns. Im Zweiten Weltkrieg blieb es weitgehend unzerstört und wirkt bis heute als einer der wenigen erhaltenen Vorkriegsbauten stadtbildprägend. Bis 2004 beherbergte das Gebäude die damalige Jakobi-Grundschule und wurde anschließend noch vom benachbarten Berufskolleg genutzt.

2016 wurde das Hauptgebäude unter Denkmalschutz gestellt. Nachdem der Rat der Stadt Coesfeld beschlossen hatte, das ehemalige Schulhaus zu sanieren und notwendige Räume zu schaffen, damit die Martin-Luther-Grundschule dort einziehen kann, wurde im selben Jahr ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben. Dabei belegte der Entwurf der Architekten Carlo Koeppen und Marius Puppendahl den ersten Platz.

Eine zentrale Idee war, das bestehende Gebäude mit den beiden Eingängen und Treppenhäusern, den langen Fluren und der ehemaligen Hausmeister-Wohnung im Souterrain so umzugestalten, dass der Charakter des Gebäudes erhalten bleibt und gleichzeitig modernen Unterrichts- und Arbeitsbedingungen gerecht wird.

Auf einem Teil des Schulhofes entstand ein Neubau mit multifunktionalen Räumen, die über ein helles Forum, das auch den neuen Eingangsbereich bildet, mit dem bestehenden Altbau verbunden ist. Alle Ebenen werden über einen Aufzug barrierefrei miteinander verbunden.