Umbau der Naturberkel verschiebt sich auf nächsten Herbst

Vor Baubeginn sind Mehrkosten im Haushalt zu veranschlagen und der Förderbescheid abzuwarten

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Luftbild der Fürstenwiesen mit dem jetzigen Flussverlauf
Foto: (c) Stadt Coesfeld

Mit der Umgestaltung der Berkel im Bereich der Fürstenwiesen oberhalb des Stadtzentrums wird nun voraussichtlich erst im Herbst 2022 begonnen werden können. Grund für die Verzögerung ist, dass die nun konkret ermittelten Projektkosten voraussichtlich mit etwa 10,7 Mio Euro veranschlagt werden – und damit rund 3,6 Mio Euro höher liegen als in der ursprünglichen Entwurfsplanung aus dem Jahr 2018.

Zum Projekt „Naturberkel oberhalb von Coesfeld“ hatte das Land schon im vergangenen Jahr eine Förderzusage von insgesamt 80 Prozent gemacht, allerdings auf der Basis der Kostenberechnung aus der Entwurfsplanung.

„Wir wollten nun zunächst mal klären, worin die deutliche Kostensteigerung begründet ist und wie sich das auf die Fördersumme auswirkt. Denn unser Ziel ist es nach wie vor, möglichst hohe Zuschüsse für die Ertüchtigung des Hochwasserschutzes und den naturnahen Ausbau des Flusslaufes zu erhalten und so den Anteil aus städtischen Mitteln zu begrenzen“, sagt Stadtbaurat Thomas Backes.

Das Abwasserwerk hat dazu zunächst Gespräche mit den beiden beteiligten Ingenieurbüros geführt, um die avisierten Mehrkosten zu prüfen und zu klären, bei welchen Posten es zu den teils erheblichen Abweichungen kommen konnte und ob sich Einsparpotentiale anbieten könnten.

Neben der allgemeinen Preissteigerung ergeben sich demnach Kostensteigerungen u.a. bei der Baustelleneinrichtung (plus 1 Mio Euro), mit denen wegen der langen Bauzeit und den hohen Auflagen für den Naturschutz zu rechnen ist. Im Gegenzug könnten sich Einsparungen von etwa 134.000 Euro ergeben, wenn anstelle der vorgesehenen Geländer aus Cortenstahl an allen Gewässerquerungen Füllstabgeländer verwendet würden.

Ursprünglich war vorgesehen gewesen, von Herbst 2021 bis Frühjahr 2022 den ersten Bauabschnitt durchzuführen. Rolf Hackling, Leiter des Abwasserwerkes, teilte zur Ratssitzung mit, dass aufgrund der für die Aufklärung der Kostendifferenzen notwendigen Zeit, der durch die Mehrkosten nun fehlenden Durchfinanzierung der Maßnahme im Haushalt der Stadt Coesfeld und der fehlenden Förderzusage für die neuen Gesamtkosten die gesamte Maßnahme um eine Bauperiode, also um ein Jahr, verschoben werden muss, denn grundsätzlich können alle Baumaßnahmen aus Gründen des Naturschutzes nur in der vegetationsarmen Jahreszeit, also im Herbst und Winter, stattfinden. Er sagt: „Angestrebt wird nun ein Baubeginn im Herbst 2022.“ Voraussetzung ist, dass die zusätzlichen städtischen Mittel in den Entwurf des Haushaltes 2022 eingestellt werden und spätestens bis Frühsommer 2022 ein geänderter Förderbescheid vorliegt. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist jetzt für Anfang 2025 geplant.

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