Wenn zwei sich streiten, können Schiedsleute vermitteln

Nachfolger gesucht zur Stellvertretung und in Lette

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Schiedsmann Michael Hohoff
Foto: (c) Stadt Coesfeld

Zum Jahresende geben der Letteraner Schiedsmann Josef Kortüm und die stellvertretende Schiedsfrau Monika Entrup ihr Ehrenamt als Schiedsperson nach langjähriger Tätigkeit auf. „Wir suchen Nachfolger für dieses interessante und verantwortungsvolle Ehrenamt“, informiert Stadtsprecherin Andrea Zirkel. Wer sich für die Tätigkeit interessiert, kann sich bis zum 16. Oktober um das Amt als Schiedsperson bewerben.

Die Bewerbungsunterlagen sind im Internet unter http://www.coesfeld.de/schiedsperson.html oder bei der Stadt Coesfeld, Zentraler Steuerungsdienst, Zimmer 104, Markt 8, 48653 Coesfeld erhältlich.

Für Coesfeld und Lette gibt es jeweils einen Schiedsamtsbezirk mit einem gemeinsamen Stellvertreter. Während Josef Kortüm sein Amt nach fast 10 Jahren in Lette beenden möchte, bleibt der Coesfelder Schiedsmann Michael Hohoff weiterhin aktiv. Er berichtet:

„Bei mir melden sich häufig Menschen, die im Streit mit ihren Nachbarn liegen. Dabei geht es manchmal um ganz nichtige Anlässe, die sich irgendwann hochgeschaukelt haben. Dazu kommen Konflikte, die sich aus nicht eingehaltenen Verträgen ergeben, oft geht es dabei um offene Geldforderungen. Den dritten Bereich machen Strafsachen aus: Beleidigungen wie Verleumdung oder üble Nachrede. Da versuche ich, die Beteiligten an einen Tisch zu bringen: Dass man wieder miteinander spricht, ist immer ein guter Anfang und ich freue mich über jeden gemeinsam erarbeiteten Kompromiss.“

Zum Thema Schiedsleute

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die zum Streit mit dem Nachbarn, mit Kollegen oder dem Vermieter führen. In diesen Fällen kann der Gang zum örtlichen Schiedsmann oder zur Schiedsfrau helfen. Die Schiedsfrau oder der Schiedsmann kümmert sich um bürgerlich-rechtliche Streitigkeiten, etwa Nachbarschaftskonflikte und - in einem engen Rahmen – auch um Strafsachen (z.B. Hausfriedensbruch). Außen vor bleiben Rechtsstreitigkeiten, die bei einem Familien- oder Arbeitsgericht ausgetragen werden müssen. Auch Angelegenheiten, die einer notariellen Beurkundung bedürfen, bleiben dem Schiedsamt fern.

Das Schiedsamt ist ein Organ der Rechtspflege. An erster Stelle steht dabei natürlich das Streitschlichten, um das Vermitteln zwischen den verzwisteten Parteien in einem Konflikt. Vor, während und nach einer Schlichtungsverhandlung hat die Schiedsperson formale Vorgaben zu beachten. Diese Formalien sorgen dafür, dass eine mündliche Verhandlung mit einem nachprüfbaren Ergebnis endet und sich nicht zu einer richtungslosen Diskussionsrunde entwickelt. Ein vorm Schiedsmann geschlossener Vergleich ist 30 Jahre rechtsgültig und wird von beiden Parteien verpflichtend eingehalten. Im Idealfall wird so ein Friedensschluss für die streitenden Parteien möglich.

Der Coesfelder Schiedsmann Michael Hohoff bietet eine offene Sprechstunde im Rathaus an, immer am ersten Montag im Monat, von 17 bis 18 Uhr (nicht in den Ferien).

Weitere Informationen dazu auch im Serviceportal der Stadtverwaltung:

https://serviceportal.coesfeld.de/suche/-/egov-bis-detail/dienstleistung/292/show

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